[94] Erzlagerst�tten (hierzu die Tafeln »Erzlagerst�tten I-III«), alle Gebirgsglieder, in denen Erze, d. h. nutzbare metallische Mineralien, in abbauw�rdiger Menge angeh�uft sind. Der Form nach sind zun�chst die im allgemeinen plattenf�rmigen E., deren L�ngen- oder Fl�chenausdehnung ihre Dicke oder M�chtigkeit ansehnlich �bertrifft, zu trennen von den stockf�rmigen, bei denen die M�chtigkeit und L�ngenausdehnung einander nahekommen.
Die plattenf�rmigen E. teilt man weiter ein in Erzlager und Erzg�nge (s. Lager, Gang). Die Erzlager (d der Textfigur 1) liegen den einschlie�enden meist sediment�ren Gebirgsgliedern parallel und stehen auch ihrer Bildungszeit nach zwischen ihnen, verhalten sich also im allgemeinen wie Gebirgsschichten und werden wohl auch ebenso wie die Steinkohlenlager als Fl�ze bezeichnet (Kupferschieferfl�z, Eisensteinfl�z). In einzelnen F�llen (e) stellen sie nicht eine zusammenh�ngende Schicht dar, sondern bestehen aus einzelnen, ein und derselben Schicht eingelagerten Sph�roiden (Sph�rosiderit der Dyasformation). Sp�tere Spaltenbildungen und Niveauverschiebungen (Verwerfungen, hh') k�nnen den urspr�nglichen Zusammenhang eines Lagers (Fl�zes) nachtr�glich aufheben. W�hrend die Erzlager in der Regel gleichzeitig mit dem Nebengestein entstandene, syngenetische E. darstellen, sind die Erzg�nge (a) zwar auch prim�r oder protogen, d. h. an Ort und Stelle zum Absatz gelangt, aber nachdem von ihnen durchsetzten Nebengestein gebildete, epigenetische E. (s. Gang). Auch ihr Zusammenhang kann, wie derjenige der Lager, durch Verwerfungen gest�rt werden (g g'). G�nge, die l�ngs der Grenze verschiedenartiger Gesteine verlaufen, hei�en Kontaktg�nge (b), solche, welche die Gebirgsschichten quer durchsetzen, Querg�nge (a), solche, die das gleiche Streichen und Fallen wie das Nebengestein besitzen, dabei aber doch durch Abzweigungen (Tr�mer, Apophysen), durch eingeschlossene Bruchst�cke des Nebengesteins oder durch andre Merkzeichen ihre Spaltennatur und damit ihre j�ngere, gangartige Bildung bekunden, Lagerg�nge (c). Ist die Lagerst�tte durch ihre Verbandsverh�ltnisse als Gang, durch ihre Form aber als Stock gekennzeichnet, so bildet sie einen Gangstock (Stahlberg bei M�sen im Siegenschen, s. Textfigur 1). Ist aber die stockf�rmige Masse mit ihrer L�ngserstreckung den Gebirgsschichten parallel gelagert, so hei�t sie Lagerstock (Rammelsberg bei Goslar, die Magneteisenerzst�cke[94] zu Dannemora u. a. O. in Schweden, s. Textfigur 1). Wenn eine Gesteinsmasse auf einem stockf�rmigen Raume von einem Netzwerk von Gangadern (Netzg�ngen, s. Textfigur 1) durchsetzt oder mit Erz impr�gniert ist, so hei�t sie Stockwerk (Zinnstein f�hrende Stockwerke von Altenberg und Geyer in Sachsen). Wenn dagegen in schr�g die Schichten durchsetzenden oder ihnen parallel verlaufenden, plattenf�rmigen Zonen eine meist unregelm��ige Erzf�hrung vorhanden ist, ohne da� die letztern sich als ein selbst�ndiger Gang oder Lager abgrenzen, so ist das Vorkommnis als Fallband oder Fahlband (s.d.) oder als Erzzone zu bezeichnen. Je nachdem die Fahlb�nder der Schichtung parallel liegen oder nicht, k�nnen sie in der �u�ern Erscheinung wie in der Bildungsweise den Lagern oder den G�ngen n�her stehen (Magnetkiesfahlb�nder von Kongsberg, Kobalterzfahlb�nder von Skutterud u. a. O. in Norwegen u. a.). Unter Impr�gnationen (f) versteht man eine unregelm��ige sporadische Erzf�hrung ohne R�cksicht auf die genetischen Verh�ltnisse des impr�gnierenden Erzes. F�r unregelm��ige Erzanh�ufungen ohne bestimmt ausgesprochenen Charakter gebraucht man auch wohl die Ausdr�cke Nester (manche Zink- und Bleierzlagerst�tten in Rheinpreu�en und Schlesien) und Putzen oder Butzenwerke (s. Textfigur 1), wenn in unf�rmlichen, spalten- oder muldenartigen Vertiefungen die Erzmassen angeh�uft sind (Bohnerz im Jura, die Eisenerzlagerst�tten des Hunsr�cks). Ihnen stehen im Vorkommen wie in der Bildungsweise die j�ngsten oberfl�chlichen Erzgebilde nahe, die als Quellen- oder Raseneisenerze in manchen Gegenden f�r die Eisenproduktion nicht ohne Bedeutung sind. Seifenlager (s. Textfigur 1) sind sekund�re E. oder Tr�mmerlagerst�tten, durch Zerst�rung und Umlagerung prim�rer E. oder erzf�hrender Gesteine hervorgegangen. Das an der Erdoberfl�che gelegene, den Atmosph�rilien zug�ngliche Gesteinsmaterial verwittert, wird durch Wasser fortgef�hrt, geschlemmt und je nach der Beschaffenheit des Terrains und je nach der Schwere des Materials wieder abgelagert. Namentlich die chemisch schwer ver�nderlichen Erze, wie Platin, Gold, Zinnstein und Magneteisen, sind in derartigen Ablagerungen, Seifen, vorherrschend; aber auch Diamant und andre Edelsteine werden zuweilen angetroffen. Die Gold- und Platingewinnung am Ural, die Zinnproduktion auf den ostindischen Inseln Bangka und Billiton und auf der Halbinsel Malakka, die Diamantgewinnung in Brasilien und Indien beruhen wesentlich auf der Ausbeutung von Seifenlagern; sie geh�ren in der Regel zu den j�ngsten, terti�ren und quart�ren, Bildungen und liegen deshalb nahe an der Oberfl�che. �ltere Goldseifen aus dem Kambrium, dem Karbon und mesozoischen Formationen bestehen, im Gegensatze zu den j�ngern, aus lockern Sanden und Kiesen zusammengesetzten Seifen, aus fest verkitteten Konglomeraten und Sandsteinen, die, wie in den Black Hills in Dakota (Tafel II, Fig. 3), das Gold in kleinen gerundeten, zugleich mit den Ger�llen zugef�hrten K�rnchen, besonders in einzelnen Mulden und Rinnen der Auslagerungsfl�chen konzentriert, enthalten.
In neuerer Zeit wird bei der Einteilung der E. weniger ihre r�umliche Ausdehnung als ihre Entstehung ber�cksichtigt. Man stellt also den sekund�ren oder deuterogenen E. die protogenen oder prim�ren gegen�ber und unterscheidet unter den letztern wiederum, wie bereits oben erw�hnt wurde, syngenetische und epigenetische.
Syngenetisch sind zun�chst die sogen. eruptiven E. oder magmatischen Ausscheidungen, d. h. die durch Differentiation aus basischen Eruptivmagmen entstandenen E. Die Eruptivgesteine, die aus gro�en Tiefen emporsteigen, wo die Massen ein h�heres spezifisches Gewicht besitzen als diejenigen nahe der Erdoberfl�che (s. Erde, S. 908f.), enthalten in der Regel mehr oder weniger gro�e Mengen von Metallen und Metallverbindungen (zumal Eisen, Magneteisen, Titaneisen, Chromeisen, Eisenkies, Magnetkies), und diese k�nnen sich, wenn die Eruptivmagmen unter bestimmten physikalischen Bedingungen erstarren, zu stockf�rmigen oder das Gestein an gewissen Stellen durchschw�rmenden Massen (Schlieren) konzentrieren und dadurch E. bilden. Die auf solche Weise teils aus Olivinfelsen und gabbro�hnlichen Gesteinen, teils aus Diabas, Diorit etc. gebildeten E. liegen oft am Kontakt gegen das Nebengestein und sind h�ufig durch schrittweise petrographische �berg�nge mit dem Muttergestein verkn�pft (Tafel II, Fig. 4). Es geh�ren hierher die Lagerst�tten von Chromeisenerz, die allenthalben, wo sie vorkommen (in Norwegen, Schlesien, Kleinasien, Ural etc.), an Peridotite (Olivingesteine) und aus solchen entstandene Serpentine gebunden sind, ferner die Titaneisenerz- und Magneteisenerz-Lagerst�tten (mit durchschnittlich 40 und lokal 7080 Proz. Erz), wie sie bei Taberg in Schweden, aus Norwegen, den Vereinigten Staaten von Nordamerika und besonders von der Wyssokaya Gora und an der Gora Blagodat bei Nishne Tagilsk (Tafel III, Fig. 2) bekannt sind; dann viele Lagerst�tten von sulfidischen Erzen, z. B. von Kupfersulfid in Peridotiten und zugeh�rigen Serpentinen am Monte Catini in Toskana, und von Nickel-Magnetkies in gabbroartigen Gesteinen (z. B. bei Klesva in Schweden, Sudbury in Kanada etc.); ferner die Vorkommen von Kupfer und Silber im Melaphyr (am Lake Superior), die Ausscheidung von Gold in Granit (Chile) und Diorit (Australien) sowie von Platin in Peridotiten (im Ural, Brasilien etc.) und das sp�rlichere Vorkommen von Nickeleisenlegierungen (z. B. im Basalt der Insel Disko an der Westk�ste von Gr�nland). Syngenetisch sind dann viele Erzlager oder Erzfl�ze, d. h. Erzanh�ufungen, die der Schichtung oder Schieferung des sie einschlie�enden Gesteins parallel verlaufen und dadurch entstanden, da� gleichzeitig mit dem gew�hnlichen Absatz von sandigem, tonigem oder kalkigem Material eine chemische Ausf�llung von metallischen Substanzen vor sich ging. Das Kupferschieferfl�z der Zechsteinformation, der Kupfersandstein im russischen Gouv. Perm, die Bleierz f�hrenden Sandsteine (Knottenerze) von Mechernich, viele Kieslager, zahlreiche Eisenerzablagerungen in den verschiedensten Formationen sind Beispiele derartig geschichteter E. Bei vielen Erzlagern wird aber die Konzentration des Metallgehaltes, streng genommen, nicht durch Syngenese, sondern durch Diagenese, d. h. durch eine der Gesteinsablagerung unmittelbar nachfolgende Umlagerung, entstanden sein. Solche E. sind also diagenetische. Scharf lassen sich diagenetische E. von den syngenetischen nicht unterscheiden, um so mehr, als viele prim�re Erzlager nach ihrer Ablagerung eine mehr oder weniger weitgehende Umwandlung erfahren haben, so da� man sie wohl auch als metamorphische E. von den unver�nderten syngenetischen E. hat trennen wollen. So sind die Magneteisenerzlager des kristallinischen Schiefergebirges, wie sie, von gro�er technischer Bedeutung, an vielen Orten in Schweden (Dannemora, Gellivara etc.), im[95] s�dlichen Ru�land, bei Schmiedeberg in Schlesien etc. auftreten, die Eisenglimmerschiefer Norwegens und Brasiliens, die Eisenglanzlager im Staate Michigan, die Sideritlagerst�tten von H�ttenberg in K�rnten unzweifelhaft weitgehend umgewandelt, w�hrend die von oolithischen Eisenerzen gebildeten Lager, wie sie sich im Silur B�hmens und Th�ringens, auch in dem �stlichen Teile der Vereinigten Staaten von Nordamerika, im Jura von Lothringen und Luxemburg (Minetten) und in W�rttemberg finden, weniger tiefgreifende Ver�nderungen erlitten haben, und schlie�lich die jugendlichen Raseneisenerze und Seeerzbildungen, ebenso wie die marinen Glaukonitabs�tze an der K�ste von Kalifornien und die eoc�nen Eisenoolithe vom Kressenberg etc. in Oberbayern seit ihrer Bildung kaum merklich ver�ndert worden sind.
Unter den epigenetischen E. sind an erster Stelle zu nennen die Erzg�nge (s. Gang). Man unterscheidet als einfache G�nge solche, die sich als einheitliche Spaltenausf�llung erweisen und scharf gegen das Nebengestein absetzen (vgl. Tafel II, Fig. 5, sowie a in der Textfigur 1), also ein hangendes und liegendes Salband deutlich ausgepr�gt besitzen, von den zusammengesetzten, die aus zahlreichen, im allgemeinen untereinander parallel verlaufenden, schmalen Spaltenausf�llungen oder Tr�mern bestehen. Von zusammengesetzten G�ngen, die besonders im Harz und im S�chsischen Erzgebirge h�ufig sind, geben Fig. 6 auf Tafel II sowie Fig. 1 u. 2 auf Tafel I, die einen Teil eines solchen Ganges darstellen, ein Bild. Die Lagerg�nge (s. oben), von echten Lagern durch querlaufende Ver�stelungen und durch Einschlu� von Bruchst�cken des Nebengesteins unterschieden, sind sehr verbreitet in der Gruppe der Goldquarzg�nge und besitzen gew�hnlich zahlreiche linsenf�rmige Anschwellungen. Zu den Lagerg�ngen rechnet man auch die Sattelg�nge. Sie sind am besten im Bendigo-Goldfeld in Victoria entwickelt (Tafel III, Fig. 5): an den Umbiegungsstellen der stark gefalteten Schiefer und Sandsteine des Silurs von Bendigo ist es zu einer Aufbl�tterung der Schichten in gro�em Ma�stab gekommen. Die entstandenen, bei den S�tteln dach- oder glockenf�rmigen, bei den Mulden wannen- oder sch�sself�rmigen Hohlr�ume sind mit Quarz erf�llt, der Gold und goldhaltige Sulfide in seiner Verteilung enth�lt, zuweilen auch scharfkantige Bruchst�cke des Nebengesteins umschlie�t.
Die Spalten, deren Ausf�llung die Erzg�nge darstellen, sind zum gro�en Teil durch allgemein tektonische Vorg�nge entstanden (Verwerfungsspalten). Nur in plutonischen Gesteinen entsprechen die Erzg�nge zuweilen auch Kontraktionsspalten, d. h. Spalten, die sich bei der Erstarrung und Abk�hlung der schmelzfl�ssigen Eruptivmasse gebildet haben. Die Erzg�nge sind dann meistens etwas j�nger als die Eruptivgesteine selbst und reich an Fluor, Bor, Chlor etc. f�hrenden Mineralien (wie Topas, Axinit, Flu�spat, Turmalin etc.), die unter dem Einflu� der mit der Gesteinseruption in Verbindung stehenden pneumatolytischen oder pneumatohydatogenen Prozesse entstanden sind. So werden die schwebenden Zinnerzg�nge, die in dem durch die pneumatolytischen Vorg�nge ver�nderten Granit, dem Greifen, auftreten (Zinnwald, Altenberg etc. im s�chsischen Erzgebirge) und wie umgekehrte, flache Schalen (daher vom Bergmann als Fl�z bezeichnet) aussehen, die in geringem Abstand �bereinander folgen (Tafel II, Fig. 1), auf Kontraktionsspalten zur�ckgef�hrt, die sich bereits vor der vollst�ndigen Abk�hlung des Granits mit den Gangarten und den Erzen, besonders Zinnstein und Wolfram, angef�llt haben. �hnlich zu deuten sind die Kupfer- und Silbererzg�nge im Rhyolith, Trachyt und Andesit in Bolivia und Mexiko sowie die Apatitg�nge von Bamle in Norwegen. Erh�lt ein Eruptivgesteinsgang bei der Abk�hlung zahlreiche Querspalten, die sich dann mit Gangart und Erzen f�llen, so entstehen Leiterg�nge. Textfigur 2 stellt einen solchen Gang aus Victoria (Australien) dar; es ist ein Gang von Diorit (a, b), der von zahlreichen, oft sich gabelnden Quarztr�mern mit Golderzen (c) durchzogen wird. Die meisten schneiden am Salband ab, einige setzen auch noch etwas in das Nebengestein, einen Schiefer, hinein.
Die Bildung der Mineralien auf den Erzg�ngen in geschichteten Gesteinen ist stets auf w�sserigem Weg erfolgt, und es ist sehr wahrscheinlich, da� die Erzg�nge in Eruptivgesteinen und an der Grenze derselben gegen geschichtetes Gestein (Kontaktg�nge) zum gr��ten Teil auf dieselbe Weise gef�llt wurden.
Der Ursprung der metallischen L�sungen, welche die Erzg�nge erzeugten, findet sich in vielen F�llen in den Eruptivgesteinen, in denen oft nicht nur Erze ausgeschieden angetroffen werden, sondern auch Silikate, die Erze in feinster Verteilung umschlie�en. Interessante Beziehungen zu Eruptivgesteinen zeigen z. B. die reichen Bleierzg�nge von Přibram in B�hmen. Hier wird das Nebengestein, die kambrische Grauwacke, von zahlreichen, oft stockf�rmig anschwellenden, 130 m m�chtigen Gr�nstein- (d. h. Diabas- od. Diorit-) G�ngen durchzogen. Diesen Gesteinsg�ngen (vgl. Fig. 7 u. 8 auf Tafel II, die Querschnitte durch den Gangzug des Adalbert-Hauptganges darstellen)folgen die Erzg�nge, indem sie sich bald an ihren Salb�ndern halten, bald in ihrer Mitte verlaufen. �hnliches kennt man von vielen andern Orten. In Schemnitz in Ungarn, Mexiko, Chile etc. erscheinen namentlich Eruptivgesteine j�ngern Alters, wie Rhyolithe und Andesite, Quarzporphyre und basische Plagioklas-Augitgesteine in der N�he der reichen Silbererzg�nge; manche der letztern setzen sogar direkt innerhalb der Eruptivgebilde auf. Ebenso sind die Goldquarzg�nge oft r�umlich und genetisch an Regionen gebunden, wo das Gebirge von granitischen, dioritischen und diabasischen Gesteinen durchbrochen ist, und viele von ihnen haben ganz die mineralische Zusammensetzung wie Ganggranite (Aplite, Pegmatite), enthalten auch �hnliche pneumatohydatogene Mineralbildungen (Turmalin, Scheelit, Zinnstein) wie die vorher erw�hnten Zinnerzlagerst�tten. Die siebenb�rgischen, in ihrer Mehrzahl durch das Vorherrschen der Telluride unter den Erzen besonders ausgezeichneten Golderzg�nge haben als Nebengestein in der Regel terti�re Eruptivmassen, Trachyt und Andesit, die unter Bildung von Chlorit and Karbonaten bei gleichzeitiger Einwanderung von[96] goldhaltigem Pyrit in Gr�nsteintrachyt (Propylit) umgewandelt und lokal in Kaolin zersetzt wurden. Diese Umwandlungen stehen in genetischem Zusammenhang mit der Erzgangbildung; die Propylitisierung �u�ert sich am st�rksten in dem mittelsten und tiefsten Teile des Eruptivstockes, und dieser ist zugleich der Sitz der Golderzg�nge. Die Kaolinisierung ist noch enger an die Erzg�nge gebunden (Tafel II, Fig. 2). Auch die reichen Silbererzg�nge im westlichen Nordamerika verhalten sich �hnlich, zumal der an 60100 m m�chtige reiche Comstockgang im Washoedistrikt am Ostabhang der Sierra Nevada (Tafel III, Fig. 3), der von 185989 an 4820 Ton. Silber und 214 T. Gold im Gesamtwerte von 1360 Mill. Mk. geliefert hat. Einen besondern Typus stellen die G�nge der Quecksilberformation dar. Neben eigentlichen Zinnoberg�ngen trifft man, z. B. bei Almaden, Idria u. a. O., Impr�gnationen von Zinnober in zerr�tteten, bis ins kleinste zerkl�fteten Gebirgsschollen oder in urspr�nglich por�sen Gesteinen und auch stockf�rmige Erzk�rper. Die Bildung dieser E. wird durch die Verh�ltnisse im Steamboat Valley und am Clear Lake in Kalifornien klargestellt. Hier treten unter einem Trachytstrom, der sogen. Sulfurbank, der auf stark zerkl�fteten Kreidesedimenten ausruht (Tafel III, Fig. 6), hei�e Quellen hervor, die den Trachyt nach allen Richtungen durchstr�men und Opal, Chalcedon, Schwefel und Zinnober neben bitumin�sen Substanzen auf den Gesteinskl�ften absetzen, z. T. in solchem Ma�e, da� der Trachyt als Quecksilbererz in Tagebauen gewonnen wird. Im Steamboat Valley beobachtet man an einzelnen Stellen eine lebhafte Geisert�tigkeit und da, wo dieselbe bereits erloschen ist, Abs�tze von Kieselsinter, impr�gniert mit Zinnober, welche die Gesteinsspalten erf�llen; in der Tiefe tritt oft massenhaft Zinnober auf. Es haben demnach an diesen beiden Stellen die E. eine hydrothermale Entstehung: hei�e, aus gro�er Tiefe aufsteigende Quellen haben ihren Metallgehalt, den sie nahe an der Erdoberfl�che zum Absatz bringen, wahrscheinlich sehr tief liegenden Gesteinsk�rpern entzogen. Ganz �hnlich mu� auch die Entstehung der andern bekannten Quecksilbererzlagerst�tten aufgefa�t werden.
Prim�r und epigenetisch sind sodann diejenigen Erzlager, die einer vollst�ndigen oder teilweisen Impr�gnation gewisser Schichten mit metallischen L�sungen (lange nach ihrer Ablagerung u. Verfestigung) ihre Entstehung verdanken. Das ist z. B. der Fall mit den Golderzlagerst�tten am Witwatersrand. Es schlie�en sich dann diejenigen E. an, die aus Kalksteinen und Dolomiten durch eine Verdr�ngung von Gesteinsmasse, also durch einen metasomatischen Proze� entstanden sind, mithin eine Metamorphose in gro�em Ma�stabe darstellen. Diese metasomatischen E. haben meist stock-, nester- oder schlauchf�rmige, aber auch lagerartige Gestalt. An den Gesteinskl�ften, auf denen die erzbringenden L�sungen, deren Ursprung bald in n�chster N�he, bald in weiter Ferne liegen kann, eingedrungen sind, enthalten sie die Erze am reinsten; weiter entfernt von den Kl�ften finden sich Gemenge von Erz und Gestein, die allm�hlich in taubes Gestein �bergehen. H�ufig sind Kalksteine und Dolomite in Eisen-, Mangan- und Zinkerze umgewandelt; Beispiele hierf�r sind die Brauneisensteinlager des Zechsteins im Th�ringer Wald (Stahlberg und Mommel bei Schmalkalden), die Blei-, Blende- und Galmeilagerst�tten bei Raibl (Tafel III, Fig. 4) sowie bei Tarnowitz und Beuthen in Oberschlesien (Tafel III, Fig. 1) und in der sogen. Bleiglanzregion am obern Mississippi. Gerade auf der letzterw�hnten Erzlagerst�tte haben die Erze in den H�hlen und Kl�ften des Dolomits oft die Form von Stalaktiten und krustenf�rmigen, schaligen �berz�gen, wie sie nur an den aus L�sungen sich ausscheidenden Mineralien vorkommen k�nnen. Von den metasomatischen und den oben erw�hnten metamorphen E. unterscheidet man als kontaktmetamorphische die am Kontakt von Sedimentgesteinen und Eruptivmassen entwickelten E. Sie verdanken ihre Entstehung dem Einflu� der Eruptivmassen auf das Nebengestein, welches durch jene umkristallisiert und insbes. durch die bei und nach der Eruption wirksamen pneumatohydatogenen Vorg�nge, von denen oben die Rede war, oft weitgehend ver�ndert sind.
Derartige kontaktmetamorphische E. finden sich z. B. in gro�er Verbreitung im Banat, wo an vielen Orten an der Grenze von Diorit (Banatit) und Kalksteinen der Kreide und des Jura in letzterm unregelm��ig gestaltete Erzst�cke auftreten, die teils vorwiegend aus Magneteisenerzen, teils aus Kupfer- und Bleierzen bestehen; letzteres ist bei Oravicza, Eziklowa und Szaszka (Textfig. 3) der Fall. Zuweilen werden unrichtigerweise auch E., die an der Grenze verschiedener Schichtgesteine liegen, als Kontaktlagerst�tten bezeichnet, so z. B. die Blei- und Zinkerzlagerst�tten von Laurion bei Athen, die an die Grenze des Schiefers gegen den k�rnigen Kalk (Marmor) gebunden sind.
Haben sich im Gestein vorhandene prim�re oder sekund�r gebildete Hohlr�ume von unregelm��iger Gestalt einfach mit Erzen gef�llt, ohne da� nennenswerte Umwandlungen im Nebengestein selbst sich vollzogen, so liegen taschenf�rmige E., sogen. Taschen, vor. Die Bohnerze, die im Kalkstein des Juragebirges, aber auch in den �stlichen Alpen, in Tirol, K�rnten und in der Wochein in Krain (Textfig. 4) trichter-, schlot- und schlauchf�rmige H�hlungen und Spalten, oft zusammen mit Kalksteinschutt und von oben eingeschwemmten Sand- und Lehmmassen erf�llen, sind ein Beispiel derartiger E.; offenbar handelt es sich bei diesen um Abs�tze aus eisenhaltigen Quellen, die in den H�hlungen aufstiegen. Vgl. v. Cotta, Die Lehre von den E. (2. Aufl., Freiberg 1859); Derselbe, Gangstudien (mit H. M�ller u. a., das. 184761, 3 Bde.); v. Groddeck, Die Lehre von den Lagerst�tten[97] der Erze (Leipz. 1879); Fuchs u. Launay, Trait� des g�tes min�raux et m�tallif�res (Par. 1893, 2 Bde.); Beck, Lehre von den E. (2. Aufl., Berl. 1903).
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