Kapstadt

[604] Kapstadt (engl. Cape Town), Hauptstadt der britisch-s�dafrikan. Kapkolonie und der Kapdivision (Cape Division, 1717 qkm und[1902] 192,010 Einw., darunter 105,000 Wei�e und 87,000 Farbige), unter 33�56' s�dl. Br. und 18�29' �stl. L., 11 km n�rdlich vom Kap der Guten Hoffnung, am Nordfu� des 1082 m hohen Tafelbergs in einer von ihm sowie vom L�wen- und Teufelsberg amphitheatralisch umschlossenen Ebene und an der S�dseite der Tafelbai. Die trefflich mit Wasser (vom Tafelberg) versorgte und elektrisch beleuchtete Stadt hat ganz europ�ischen Anstrich, meist breite, gerade Stra�en mit durchweg aus Stein, sehr viel in italienischem Stil gebauten H�usern, elektrische Stra�enbahn, h�bsche Parke, darunter der Regierungspark mit dem Bibliotheksgeb�ude (40,000 B�nde und viele Handschriften) und dem Palast des Gouverneurs. Au�erdem sind zu nennen das Parlamentsgeb�ude, Rathaus, die katholische Kathedrale, eine Synagoge, Moschee, mehrere Banken. Die Bev�lkerung (1891: 51,251) besteht aus 25,393 [604] Wei�en (Engl�nder, Holl�nder, Deutsche), 8255 Malaien, 554 Bantu, im �brigen aus Hottentotten, Buschm�nnern und Mischlingen. Eine Garnison (Infanterie, Artillerie, Pioniere) liegt in dem alten Kastell und in Kasernen. Das nahe Simonstown ist Hauptquartier der englischen Flottenstation f�r S�dafrika.

Karte der Umgebung von Kapstadt.
Karte der Umgebung von Kapstadt.

An Bildungsanstalten hat K. eine Universit�t (nur Pr�fungsbeh�rde f�r die juristische und medizinische Fakult�t), ein College, ein astronomisches und magnetisches Observatorium, au�er der Bibliothek das S�dafrikanische Museum, eine Galerie der bildenden K�nste, mehrere gelehrte Gesellschaften, sieben Zeitungen, darunter eine deutsche. Von industriellen Anstalten sind eine gro�e Maschinenfabrik, Bierbrauereien, Dampf- und S�gem�hlen zu nennen. Bedeutender ist der Handel. Die Einfuhr (Mode- und Kurzwaren, Baumwoll-, Woll-, Leder- und Eisenwaren, Kohle etc.) betrug 1901: 9,239,834, die Ausfuhr (Wolle, Diamanten, Strau�federn, H�ute und Felle) 656,879 Pfd. Sterl. Der Hafen wird st�ndig durch die Anlage von m�chtigen Hafend�mmen und Docks weiter ausgebaut. Regelm��iger Dampferverkehr besteht mit Southampton und London. Es liefen 1901 ein 1174 Schiffe von 4,123,620 Ton. Eisenbahnen verbinden K. mit Kimberley, Stellenbosch, Simonstown und Malmesbury. Dem �berseeischen Telegraphenverkehr dient das Kabel Cadix-St. Louis-K. Die Stadt ist Sitz des Gouverneurs und der obersten Koloniebeh�rden, des Parlaments, eines anglikanischen und eines katholischen Bischofs, des Truppenkommandeurs, eines deutschen Generalkonsuls. S�dlich von K. liegt an der Falschen Bai das schon erw�hnte Simonstown (s. d.), ganz nahe der Stadt an der See Greenpoint und das Villenst�dtchen Rondebosch. – Die Stadt wurde 1652 gegr�ndet und kam 1806 unter englische Herrschaft.

Quelle:
Meyers Gro�es Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 604-605.
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