[259] Conrad, 1) Timothy Abbot, Koncholog und Pal�ontolog, geb. 1803 im Staat New Jersey, gest. 9. Aug. 1877 in Trenton, war 1837 Staatsgeolog von New York und 183841 Staatspal�ontolog. Er schrieb: »Fossil shells of the tertiary formations of the United States« (1832, Nachtrag 1834); »Monography of the Unionoidae of the United States« (183459, Bd. 112); »Palaeontology of the State of New York« (183840); »Palaeontology of the Pacific Railroad Survey in California« (1854); »Palaeontology of the Mexican Boundary Survey« (1854). C. nahm auch an der Natural History Survey des Staates New York 183845 teil.
2) Johannes, National�konom, geb. 28. Febr. 1839 in Westpreu�en, wo sein Vater Gutsbesitzer war, widmete sich anfangs der Landwirtschaft, studierte hierauf Naturwissenschaften sowie in Berlin und Jena Staatswissenschaften, machte gr��ere Reisen in Italien, England, Frankreich, Polen, Ungarn, habilitierte sich 1868 als Privatdozent in Jena, wurde 1870 zum[259] au�erordentlichen Professor ernannt und 1872 als Ordinarius nach Halle berufen. Er schrieb: »Liebigs Ansicht von der landwirtschaftlichen Bodenersch�pfung« (Jena 1864); »Untersuchungen �ber den Einflu� von Lebensstellung und Beruf auf die Mortalit�tsverh�ltnisse« (das. 1878); »Das Universit�tsstudium in Deutschland« (das. 1884); »Grundri� zum Studium der politischen �konomie« (4 Tle., das. 1896 bis 1900 u. �fter). Au�erdem schrieb er zahlreiche Abhandlungen in den »Jahrb�chern f�r National�konomie«, die er 187278 in Gemeinschaft mit Bruno Hildebrand, dann bis 1891 allein redigierte; jetzt gibt er sie in Gemeinschaft mit Elster, Lexis und Loening, ebenso mit diesen zusammen das »Handw�rterbuch f�r Staatswissenschaften« (Jena 1891ff., 2. Aufl. 1898ff.) heraus. Ferner ver�ffentlicht er seit 1877 die »Sammlung national�konomischer und statistischer Abhandlungen des staatswissenschaftlichen Seminars zu Halle«, das unter seiner Leitung steht.
3) Michael Georg, Schriftsteller, geb. 5. April 1846 zu Gnodstadt in Franken, studierte neuere Sprachen und P�dagogik, war dann drei Jahre als Lehrer in Genf, darauf in Paris journalistisch t�tig und lie� sich sp�ter in M�nchen nieder. Hier begr�ndete er 1885 die der modernen Richtung dienende Zeitschrift »Die Gesellschaft«, von der er die Jahrg�nge 18 allein, 913 mit H. Merian, 1416 mit L. Jacobowski redigierte. Als Journalist freigesinnt und agitatorisch durchgreifend, schrieb er zahlreiche politisch-p�dagogische Schriften, wie »Erziehung des Volkes zur Freiheit« (1870; 3. Aufl., M�nch. 1885), »Flammen! F�r freie Geister« (Leipz. 1882), »Deutsche Weckrufe« (das. 1890) u. a. Literatur- und Volksstudien lieferte er in den Schriften: »Parisiana, Plaudereien �ber die neueste Literatur und Kunst der Franzosen« (M�nch. 1880); »Franz�sische Charakterk�pfe« (Leipz. 1881, 2 Tle.); »Madame Lutetia«, neue Pariser Studien (das. 1883); »Lutetias T�chter« (das. 1883); »Pumpanella« (das. 1889); »Gel�ftete Masken. Allerlei Charakterk�pfe« (das. 1890); »Ketzerblut. Sozialpolitische Stimmungen und kritische Abschl�sse« (M�nchen 1893); »Von Emil Zola bis Gerhart Hauptmann« (Leipz. 1902) u. a. Als Erz�hler, oft derb, oft ironisch und humoristisch, bew�hrte er sich in: »Totentanz der Liebe«, M�nchener Novellen (Leipz. 1884); »Die klugen Jungfrauen«, Roman (das. 1889, 3 Bde.); »Was die Isar rauscht«, M�nchener Roman (das. 1889, 2 Bde.; 3. Aufl. 1898), dazu als 3. Teil: »Die Beichte des Narren« (das. 1893); »Fantasio«, Geschichten und Lebensbilder (das. 1889). In »Bergfeuer. Evangelische Erz�hlungen« (M�nch. 1893) tr�gt C. die Geschichte des Neuen Testaments vor, in »Purpurner Finsternis«, Roman (Leipz. 1895), entwirft er ein satirisches Zukunftsbild aus dem 30. Jahrh., in »Majest�t« (Berl. 1902) behandelt er das Verh�ltnis Ludwigs II. zu Richard Wagner. In den Gedichten »Salve Regina« (Berl. 1899) gibt er sozialistische Reflexionen und Selbstbekenntnisse. Auch als Dramatiker versuchte er sich in dem Lustspiel »Die Emanzipierten« (Leipz. 1888) und dem Schauspiel »Firma Goldberg« (das. 1889), beide mit L. Willfried verfa�t.
4) Alfred, preu�. Beamter, geb. 1852 auf dem Gute Fronza (Marienwerder), studierte die Rechte, wurde Landrat des Kreises Flatow, wirkte seit 1895 als Geheimer Oberregierungsrat und vortragender Rat im landwirtschaftlichen Ministerium und wurde Ende 1899 Regierungspr�sident in Bromberg und 1901 vortragender Rat in der Reichskanzlei. 1887 bis 1899 war er konservatives Mitglied des Abgeordnetenhauses.
5) (G. Conrad) Schriftstellername des Prinzen Georg von Preu�en (s. Georg).