Hasenclever

[860] Hasenclever, 1) Johann Peter, Maler, geb. 18. Mai 1810 in Remscheid, gest. 16. Dez. 1853 in D�sseldorf, besuchte die Kunstakademie in D�sseldorf und schlo� sich dort besonders an Schadow an. Nachdem er sich eine Zeitlang in verschiedenen Darstellungskreisen bewegt hatte, erkannte er das humoristische Genre als das ihm zugeh�rige Gebiet. Unter seinen Bildern fand namentlich der von der Universit�t zur�ckkehrende Kandidat Jobs, der Held von Kortums »Jobsiade«, gro�en Beifall und war insofern von Bedeutung, als dadurch der damals in der D�sseldorfer Schule zu sehr vorherrschenden romantisch-sentimentalen Richtung ein gesundes Gegengewicht gegeben ward. Ein mehrj�hriger Aufenthalt in M�nchen und Italien (1838–42) erweiterte seinen Gesichtskreis, ohne ihn aber von der einmal eingeschlagenen Richtung abzubringen. Er schuf noch einige Darstellungen aus Kortums »Jobsiade«, von denen das Examen (in der Neuen Pinakothek zu M�nchen), Jobs als Dorfschulmeister und Jobs als Nachtw�chter (beide in der Galerie Raven� zu Berlin) durch Kupferstich und Lithographie in weiten Kreisen bekannt geworden sind, und daneben auch viele, meist humoristische Szenen aus dem Stadt-, Familien- und Wirtshausleben, worunter das Lesekabinett, die Weinprobe (beide in der Nationalgalerie zu Berlin) und das rheinische Kellerleben am meisten Beifall gefnn (den haben. Von seinen �brigen Bildern sind noch hervorzuheben: Arbeiter und Stadtrat im J. 1848 und die Spielbank. H. war auch trefflicher Bildnismaler.

2) Wilhelm, sozialdemokratischer Agitator, geb. 19. April 1837 zu Arnsberg in Westfalen, gest. 3. Juli 1889 in Sch�neberg, erlernte die Lohgerberei, war 1862–63 Redakteur der demokratischen »Westf�lischen Zeitung« in Hagen, dann Sekret�r des Allgemeinen deutschen (von Lassalle gegr�ndeten) Arbeitervereins und seit 1871 dessen Pr�sident. 1869–70 war er Mitglied des norddeutschen, 1874–87 des deutschen Reichstags, seit 1874 zugleich Vorsitzender der vereinigten »sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands«, �bernahm 1875 die Redaktion des »Hamburg-Altonaer Volksblattes« und redigierte sodann bis 1878 im Verein mit Liebknecht den Leipziger »Vorw�rts«. 1887 verfiel er in Geisteskrankheit.

Quelle:
Meyers Gro�es Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 860.
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