Kaiser

[526] Kaiser, vom latein. C�sar (s. d.): seit Karl d. Gr. die Bezeichnung der h�chsten monarchischen W�rde, indem er als Nachfolger der r�mischen C�saren und Imperatoren gedacht wurde, deren Reich der Erdkreis (orbis romanus) hie�, neben welchem die barbarischen Reiche und V�lker bedeutungslos erschienen. Die Fortsetzung des r�m. K.thums durch Karl d. Gr. hatte noch eine h�here Bedeutung, insofern der K. der erste Monarch, das weltliche Oberhaupt aller christlichen V�lker (orbis christianus, res publica christiana), ihr Besch�tzer und Vertheidiger gegen die nichtchristlichen V�lker sein u. durch Besiegung derselben das Christenthum u. das K.thum ausbreiten sollte. Als Schirmherr der Christenheit erhielt er von dem Papste, dem geistlichen Oberhaupte der Christenheit, die Kr�nung und Salbung. Es konnte de�wegen nur einen K. geben, den r�mischen, und wirklich kam ebensowenig eine Einigung zwischen dem r�m.-deutschen K. u. dem byzantinischen, als zwischen der schismatischen griech. Kirche und der r�m.-kath. zu Stande. Schon im Mittelalter waren m�chtige Monarchen auf die K. w�rde eifers�chtig und legten sich, aber ohne Erfolg, den K.titel bei z.B. Ferdinand I. von Castilien, Kanut d. Gr. Peter I. von Ru�land schlo� 1721 den russ. K.titel an den byzantinischen an. dessen Erbe er sein wollte, Napoleon I. u. III. aber an Karl d. Gr., indem die Franzosen den deutschen Franken Karl als franz�s. Eroberer auffassen. In der �ffentlichen Meinung bezeichnet K. den Beherrscher eines sehr gro�en Reichs, we�wegen die Sultane des osmanischen und marokkanischen Reichs, die Beherrscher von China, Siam, der Gro�mogul etc. K. genannt wurden, und Dom Pedro in Brasilien, Iturbide in Mexiko, endlich auch Soulouque auf Haiti den K.titel annahmen.