Antwerpen

[213] Antwerpen, die wichtigste Stadt Belgiens, an der Schelde, welche die gr��ten Seeschiffe tr�gt, Hafen, starke Festung, 93000 E. Bischofssitz, herrlicher Dom (mit dem h�chsten Thurme, 444', in Europa); in demselben unter vielen Werken der Malerei und Skulptur die Kreuzabnahme und Kreuzerh�hung von Rubens; Rathhaus, B�rse, das ehemalige Haus der Hansa etc. A. hat eine Akademie der Wissenschaften, der Malerei u. Bildhauerkunst, Schiffahrtsschule, mehrere Gesellschaften f�r Wissenschaft und Kunst; Industrie in Spitzen, Seide, Tuch, Baumwolle, Zwirn, Tapeten; Zuckersiedereien; Bleiwei�-, St�rke-, Druckerschw�rze-Fabriken, Schiffsbau. Lebhafter Handel durch den Hafen und die Eisenbahn (A.-K�lner Bahn) beg�nstigt. Vor dem Abfall der Niederlande war A. der erste Handelsplatz Europas, sank dann mehr und mehr, besonders als durch den westf�l. Frieden die Schelde geschlossen wurde, erhob sich seit (1815) der Vereinigung Belgiens mit Holland, sank abermals nach der Revolution von 1830, hat aber seitdem sich wieder gehoben. – A. ist eine Festung von der gr��ten milit�rischen Bedeutung, seine Citadelle wurde von dem Herzog von Alba angelegt; 1585 eroberten sie die Spanier unter Alexander Farnese, 1746 die Franzosen unter dem Marschall von Sachsen, 1792 die franz. Republikaner; 1793 die Oesterreicher, 1794 Pichegr�; 1830 revolutionirte A. und als auch die Citadelle angegriffen wurde, bombardirte General Chass� die Stadt 7 Stunden lang. Im Jahr 1832 r�ckte Marschall Gerard mit 40000 Franzosen vor die Citadelle, bescho� sie vom 30. Nov. bis den 14. Dec. auf die gro�artigste Weise, da kapilutirte endlich der Commandant Chass�, als er der milit�rischen Ehre genug gethan zu haben glaubte.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 213.
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