Walnu�baum

[354] Walnu�baum (Juglans L., zusammengezogen aus Jovis glans, »Jupiters Eichel«), Gattung der Juglandazeen, B�ume, deren Mark in den Zweigen f�cherig erscheint, mit meist nackten Endknospen, wechselst�ndigen, unpaarig gefiederten, aromatischen Bl�ttern, mon�zischen Bl�ten, von denen die m�nnlichen in seitenst�ndigen K�tzchen an vorj�hrigen Zweigen stehen, die weiblichen an diesj�hrigen Zweigen zu 1–3 endst�ndig vereinigt sind; die Steinfrucht besitzt eine zweiklappige Steinschale und einen gelappten Samen. Sieben oder acht Arten in den gem��igten Regionen der n�rdlichen Erdh�lfte. Der edle W. (Walliser oder Welschnu�baum, J. regia L.), ein 12–25 m hoher Baum mit verh�ltnism��ig kurzem Stamm und weit ausgebreiteter Krone, 5–9 l�nglichen, ganzrandigen oder schwach gezahnten Fiederbl�ttchen und meist eif�rmiger, gr�ner, wei� punktierter, endlich schwarzer Frucht, wuchs in vorhistorischer Zeit auch im westlichen Mittelmeergebiete, jetzt in Griechenland, in Asien bis Japan und wird in mehreren Variet�ten, namentlich im badischen Oberland, in der Schweiz und S�dtirol, in Savoyen und Piemont, auf Bergen und in der Ebene, in G�rten und als Alleebaum kultiviert. Er geht in Westeuropa bis 56, im O. bis 52� n�rdl. Br., in den n�rdlichen Schweizer Alpen bis 800, in den s�dlichen bis 1100 m. Er wird durch Samen fortgepflanzt, w�chst sehr schnell und erreicht ein Alter von mehr als 100 Jahren. Das Holz �lterer B�ume ist hart, z�h, wenig elastisch, das Kernholz matt- bis schwarzbraun, gew�ssert und marmoriert. Es ist feinfaserig, etwas gl�nzend, leicht spaltbar und im Trocknen sehr dauerhaft. Wegen seiner gef�lligen, in gemaserten St�cken besonders sch�nen Struktur, angenehmen F�rbung und hohen Politurf�higkeit ist es als M�belholz sehr beliebt und wird auch zu Gewehrsch�ften benutzt. Man verarbeitet sehr viel amerikanisches Nu�baumholz, auch s�ddeutsches (Hessen, Baden, W�rttemberg), das feinste aber liefert Italien. Die Bl�tter werden gegen Skrofulose und, wie auch die gr�nen Fruchtschalen, zum Farben, namentlich des Holzes, benutzt. Waschen mit einer Abkochung der Bl�tter sch�tzt Pferde vor M�cken und Stechfliegen. Die Fruchtschalen dienen auch zum Haarf�rben. Unreife Waln�sse werden eingemacht und zur Bereitung eines Lik�rs benutzt; die reisen werden gegessen, auch pre�t man aus den Kernen fettes �l. Im Handel sind am h�ufigsten die gew�hnlichen Waln�sse (die kleinsten als Kriebeln�sse), au�erdem die hartschaligen Schlegeln�sse von 6,5 cm L�nge und 2,6 cm Durchmesser, die weichschaligen Pferden�sse, deren Schalen zu kleinen Etuis etc. verarbeitet werden (daher noix � bijoux), und die Meisenn�sse mit sehr zerbrechlicher Schale. Andre Sorten sind die Traubennu� und die sp�tbl�hende Johannisnu�. Der Nu�baum war dem Zeus heilig. Wenn die Braut das Brautgemach betrat, streuten die Griechen N�sse unter die G�ste und Kinder, damit Zeus den Neuverm�hlten Fruchtbarkeit schenken m�ge. Der Butternu�baum (schwarzer W., J. nigra L.), ein 20–30 m hoher Baum mit zw�lf- und mehrpaarigen, eirund-lanzettf�rmigen, gezahnten, unterseits sein weichhaarigen Fiederbl�ttchen, runder, glatter Nu� mit vier Scheidew�nden und nicht buchtigem Kern, w�chst in Nordamerika von Massachusetts bis Florida und liefert genie�bare Fr�chte. Das Holz ist dem des edlen Walnu�baums �hnlich, lebhafter braun, etwas violett oder r�tlich get�nt und h�her gesch�tzt als jenes. Es wird in Amerika auch zu Eisenbahnschwellen benutzt. Bei uns wird der Baum als Zierbaum angepflanzt. Ebenso der �lnu�baum (J. cinerea L.), ein hoher Baum mit zw�lf- und mehrpaarigen, l�nglich-lanzettf�rmigen, gezahnten, oben[354] und unten behaarten Bl�ttchen, mit klebrigen Haaren besetzten jungen Zweigen und Blattstielen und l�nglichen, zugespitzten, sehr rauhen und grubigen N�ssen mit nicht buchtigem, scharf und �lig schmeckendem Kern. Er w�chst in Nordamerika von Kanada bis Georgia und liefert treffliches Nutzholz. In Massachusetts bohrt man den Stamm an und verarbeitet den ausflie�enden Saft auf Zucker. Die Rinde dient als abf�hrendes Mittel. Vgl. B�hmerle, Waldbauliche Studien �ber den Nu�baum und die Edelkastanie (Wien 1906).

Quelle:
Meyers Gro�es Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 354-355.
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