[485] Thiel, Hugo, Landwirt, geb. 2. Juni 1839 in Bonn, erlernte nach Absolvierung des dortigen Gymnasiums die Landwirtschaft und war dann als Verwalter in der Altmark und am Rhein t�tig. Seit 1861[485] studierte er an der Landwirtschaftlichen Akademie in Poppelsdorf und an der Universit�t in Bonn und promovierte 1865. Er wurde 1864 Dozent in Poppelsdorf, habilitierte sich 1867 als Privatdozent in Bonn, wurde 1869 Professor an der Technischen Hochschule in Darmstadt, 1872 in M�nchen, 1873 Hilfsarbeiter im preu�ischen Landwirtschaftlichen Ministerium und Generalsekret�r des Landes�konomiekollegiums, 1879 vortragender Rat, 1897 Ministerialdirektor und 1907 Wirklicher Geheimer Rat. Studienreisen f�hrten ihn nach Frankreich, England, Amerika, �sterreich und Ungarn. T. war stets bem�ht, die Wissenschaft mit der Praxis der Landwirtschaft zu verbinden. Er hat die landwirtschaftlichen Lehranstalten Preu�ens, namentlich die mittlern, neu organisiert, die G�rtnerlehranstalten gehoben, die Versuchsstationen gef�rdert und die Wetterberichte f�r die Landwirtschaft eingef�hrt. Seine Bem�hungen um die Ausbildung des landwirtschaftlichen Vereinswesens gipfelten in der Begr�ndung der preu�ischen Landwirtschaftskammern. Er ist Vorsitzender der Gesellschaft f�r staatswissenschaftliche Fortbildung und war 1874–77 Mitglied des Reichstags und des preu�ischen Abgeordnetenhauses. Seit 1873 gibt er die »Landwirtschaftlichen Jahrb�cher« heraus und seit 1875 »Mentzel und Lengerkes Landwirtschaftlichen Kalender«.