[803] Schillings, 1) Karl Georg, Zoolog und Forschungsreisender, geb. 12. Dez. 1865 in D�ren, studierte in Bonn und machte dann vier Reisen in Ostafrika, davon drei selbst�ndige gr��ere Expeditionen ins Gebiet der Massaisteppe. Als Ergebnis seiner Erforschung des �quatorialafrikanischen Gro�tierlebens brachte er gro�e zoologische Sammlungen heim, die geschenkweise den naturkundlichen Museen von Wien, Karlsruhe, M�nchen, Stuttgart, Weimar etc., zum gr��ten Teil aber (teilweise vom Staat erworben) dem k�niglichen Museum f�r Naturkunde in Berlin einverleibt wurden. Schillings' Hauptverdienst beruht in der neuen Anwendung der Photographie mittels Blitzlichtes zur Nachtzeit behufs Erforschung des afrikanischen Tierlebens, insbes. der Lebensweise der Gro�katzen (L�we, Leopard), des Elefanten, Nashorns, Flu�pferdes etc. F�r die Erhaltung des Tierlebens und der »Naturdenkm�ler« der Wildnis begeistert, war S. als Sachverst�ndiger der deutschen Regierung auf der Internationalen Konferenz zum Schutze des Tierlebens in Afrika t�tig. Er wohnt jetzt in Weiherhof-G�rzenich bei D�ren und schrieb: »Mit Blitzlicht und B�chse« (Leipz. 1904, 3. Abdruck 1907, mit ca. 300 photographischen Tag- und Nachtaufnahmen) und »Der Zauber des Elel�scho« (das. 1906), beide auch in England und Amerika �bersetzt und verbreitet.
2) Max, Komponist, Bruder des vorigen, geb. 19. April 1868 in D�ren, studierte zuerst in M�nchen die Rechte, widmete sich aber schon nach einem Jahr ausschlie�lich der Musik und wurde Sch�ler von K. J. Brambach und O. v. K�nigsl�w in Bonn. Er lie� sich in M�nchen nieder und war 1892 in Bayreuth als Repetitor t�tig. 1903 erhielt er den Professortitel. In seinen Opern: »Ingwelde« (Karlsruhe 1894), Musiklustspiel »Der Pfeifentag« (Schwerin 1899), »Moloch«, Dichtung von Emil Gerh�user nach einem Hebbelschen Fragment (Dresd. 1906) geh�rt S. zu den besten Vertretern der Wagnerschen Schule. Von seinen sonstigen Kompositionen seien genannt: Die sinfonischen Phantasien »Meergru�« und »Seemorgen«, das »Zwiegespr�ch« f�r kleines Orchester mit Solos f�r Violine und Cello, die Melodramen »Kassandra« und »Eleusisches Fest« von Schiller, »Das Hexenlied« von Wildenbruch, mit begleitendem Orchester, der sinfonische Prolog zu Sophokles' »K�nig �dipus«, die Musik zur »Orestia« von �schylos, »Dem Verkl�rten« (Ges�nge mit Orchester), Lieder etc.