Salzbrunn

[499] Salzbrunn, Gemeinde und besuchter Badeort im preu�. Regbez. Breslau, Kreis Waldenburg, am Hochwald und an der Staatsbahnlinie Breslau-Halbstadt in B�hmen, 407 m �. M., besteht aus Ober- (mit Kolonie Sandberg), Neu- und Niedersalzbrunn, hat eine evangelische und eine kath. Kirche (im Kurbezirk noch eine evangelische, eine katholische und eine j�d. Betkapelle), eine Spiegel- und Rohglasfabrik, eine Porzellanfabrik, Flachsgarnspinnerei, Ziegelbrennerei, Steinkohlengruben und (1905) 10,412 meist evang. Einwohner. Die dortigen sal inischen Heilquellen (von s�mtlichen gewerblichen Etablissements 6 km entfernt), acht an der Zahl, geh�ren zu den alkalischen S�uerlingen und sind die besuchtesten Schlesiens. Vorwiegend zum Trinken und Versand (s. unten) benutzt wird der seit 1599 bekannte Oberbrunnen (8,5�, Zusammensetzung s. Tabelle »Mineralw�sser II« im 13. Bd.) sowie die Kronenquelle (10,5�). Der Sonnen- und Kramerbrunnen, zwei stoff�rmere Quellen, sowie der Heilbrunnen, mit mehr Salzgehalt, und das Wiesenbad werden zum Baden benutzt. Andre Quellen sind noch der M�hlbrunnen und die Luisenquelle sowie die neuerdings entdeckte Wilhelmsquelle. Die Salzbrunner Heilquellen werden besonders empfohlen bei Katarrh der Luftwege, Magen- und chronischem Blasenkatarrh, Nierensteinen, Unterleibsblutstockungen, Leberanschwellungen, H�morrhoiden, Harngrie�, Gicht, chronischem Rheumatismus etc. Schon im 14. Jahrh. bekannt, kamen sie erst zu Anfang des 19. Jahrh. in Ausnahme. Die Zahl der Badeg�ste bel�uft sich j�hrlich auf etwa 7000, der Versand des Wassers auf 1,75 Mill. Flaschen, wovon 1 Mill. auf den Oberbrunnen, der Rest auf die Kronenquelle entf�llt. In der N�he liegt der dichtbewaldete Hochwald (850 m) mit Aussichtsturm. S. wird 1221 zuerst urkundlich erw�hnt. Vgl. Valentiner, Der Kurort Obersalzbrunn (2. Aufl., Berl. 1877); Biefel, Der Kurort S. (3. Aufl., Salzbr. 1872); Deutsch, Schlesiens Heilquellen und Kurorte (Bresl. 1873); Schriften von Laucher (1885, �ber die Kronenquelle), von Fresenius (3. Aufl., Wiesbad. 1882) und Liebreich (1888) �ber den Oberbrunnen.

Quelle:
Meyers Gro�es Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 499.
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