[319] Bamberger, 1) Friedrich, Maler, geb. 17. Okt. 1814 in W�rzburg, gest. 13. Aug. 1873 in Neuenhain bei Bad Soden, bildete sich seit 1828 auf der Berliner Akademie und sp�ter in Kassel und M�nchen zum Landschaftsmaler aus. Eine 1851 nach Spanien unternommene Studienreise f�hrte ihn auf die Schilderung spanischer Landschaften in der Art von Panoramen. Seine Hauptwerke sind die Panoramen von Gibraltar (in der Galerie Schack in M�nchen), von Malaga und der Alhambra.
2) Heinrich von, Mediziner, geb. 27. Dez. 1822 in Zwonarka bei Prag, gest. 9. Nov. 1888 in Wien, studierte in Prag und Wien, trat dann in den Dienst des Prager allgemeinen Krankenhauses, wurde 1849 Assistent an der medizinischen Klinik, 1851 bei Oppolzer, 1854 Professor der Pathologie und Therapie und Oberarzt des Juliushospitals in W�rzburg und 1872 als Nachfolger Oppolzers Direktor der medizinischen Klinik in Wien. Er schrieb: »Krankheiten des chylopoetischen Systems« (in Virchows »Handbuch der speziellen Pathologie und Therapie«, 2. Aufl., Erlang. 1864); »Lehrbuch der Krankheiten des Herzens« (Wien 1857); »ï¿½ber Bacon von Verolam, besonders vom medizinischen Standpunkt« (W�rzb. 1865); »ï¿½ber Morbus Brightii« (Leipz. 1879). Bambergers praktisch-medizinische Werke sind von hervorragender Bedeutung durch die au�erordentlich gro�en klinischen Erfahrungen des Verfassers. 1899 wurde ihm in Wien ein Denkmal errichtet.
3) Ludwig, deutscher National�konom, geb. 22. Juli 1823 in Mainz, gest. 14. M�rz 1899 in Berlin, studierte 184245 die Rechte, nahm 1848 in G�ttingen an der politischen Bewegung lebhaften Anteil und trat 1849 in die Reihen der Freisch�rler in der Pfalz. Das Mi�lingen der Erhebung (vgl. seine »Erlebnisse aus der pf�lzischen Erhebung«, Frankf. 1849) zwang ihn zur Flucht. Er lebte darauf in der Schweiz, in England, Belgien, Holland, meist in kaufm�nnischen Stellungen, seit 1853 in Paris als Leiter des Bankhauses von Bischoffsheim und Goldschmidt. 1866 kehrte er in seine Vaterstadt zur�ck, die ihn 1868 in das Zollparlament und dann in den Reichstag sandte. Der nationalliberalen Partei angeh�rig, vertrat er seine freih�ndlerischen Prinzipien mit gro�er rednerischer Gewandtheit und hatte an der M�nzreform hervorragenden Anteil. 1881 schied er aus der nationalliberalen Partei aus und begr�ndete die Fraktion der Sezessionisten, 1884 in Gemeinschaft mit der Fortschrittspartei die der Deutschfreisinnigen, aus der er 1893 wieder austrat. Er bek�mpfte seitdem Bismarcks Politik, namentlich dessen Kolonialpl�ne. B. schrieb: »Monsieur de Bismarck« (Par. 1868; deutsch, Bresl. 1868); »Vertrauliche Briefe aus dem Zollparlament« (das. 1870); »Zur Naturgeschichte des franz�sischen Kriegs« (Leipz. 1871); »Die Aufhebung der indirekten Gemeindeabgaben in Belgien, Holland und Frankreich« (Berl. 1871); »Zur deutschen M�nzgesetzgebung« (das. 1873); »Die Arbeiterfrage unter dem Gesichtspunkt des Vereinsrechts« (Stuttg. 1873); »Die Zettelbank vor dem Reichstag« (2. Aufl., Leipz. 1874); »Reichsgold. Studien �ber W�hrung und Wechsel« (3. Aufl., das. 1876); »Deutschland und der Sozialismus« (das. 1878); »Die Sezession« (4. Aufl., Berl. 1881); »Die Schicksale des lateinischen M�nzbundes« (das. 1885). In den letzten Jahren besch�ftigte ihn die Herausgabe seiner »Gesammelten Schriften« (Berl. 189597, 5 Bde.). Von seinen Beitr�gen zur Wochenschrift »Die Nation« erschienen in Sonderausgaben: »Wandlungen und Wanderungen in der Sozialpolitik« (Berl. 1898) und »Bismarck Posthumus«, eine Besprechung der »Gedanken und Erinnerungen« (das. 1899). Die von B. hinterlassenen »Erinnerungen« wurden, bis in die Mitte der 1860er Jahre reichend, von Nathan (Berl. 1899), seine »Ausgew�hlten Reden und Aufs�tze �ber Geld und Bankwesen« von Helfferich (das. 1900, 2 Hefte) herausgegeben.