Selenigs�ure Salze

[813] Selenigs�ure Salze, Verbindungen der selenigen S�ure mit Basen; sie gleichen in R�cksicht auf ihre Zusammensetzung den schwefligsauren u. den kohlensauren Salzen. Die Alkalisalze sind l�slich in Wasser, die neutralen reagiren alkalisch, die sauren sauer; die neutralen Salze der �brigen Basen sind in Wasser schwer l�slich od. unl�slich, Salpeters�ure l�st sie aber. a) Selenigsaures Ammoniak, H4NO, Se O2, durch Aufl�sen von seleniger S�ure in Alkohol u. Einleiten von Ammoniakgas erhalten; bildet gl�nzende Krystalle, wird beim Erhitzen unter Abscheidung von Selen zerlegt, daher geben auch andere S. S. mit Salmiak erhitzt Selen. b) Selenigsaurer Baryt, BaO, SeO2, wei�er Niederschlag, beim Vermischen der Aufl�sungen von Chlorbarium u. neutralem selenigsaurem Kali erhalten; ist in S�uren l�slich; ein saures Salz erh�lt man in k�rnigen Krystallen durch Aufl�sen von kohlensaurem Baryt in seleniger S�ure u. Verdunsten der L�sung. c) Selenigsaures Bleioxyd, PbO, SeO2 wei�, in Wasser schwer l�slich. d) Selenigsaures Chromoxyd, Cr2O3, 3SeO2, durch Zersetzen von Chromchlorid mit selenigsaurem Ammoniak erhalten; bildet ein gr�nes, amorphes, in seleniger S�ure l�sliches Pulver. e) Selenigsaures Eisenoxyd, das neutrale Salz, Fe2O3, 3SeO2, wird durch wechselseitige Zersetzung l�slicher Eisenoxydsalze u. S-r S. erhalten, ist wei�, wasserhaltig, unl�slich in Wasser, wird beim Trocknen gelb. f) Selenigsaures Eisenoxydul, FeO, SeO2, durch F�llen von Eisenoxydulsalzen mit S-n S-n erhalten, ist wei�, oxydirt sich leicht an der Luft. g) Selenigsaures Kali, KO, SeO2, eine k�rnige Salzmasse, welche an der Luft Feuchtigkeit anzieht, ist sehr leicht l�slich in Wasser, unl�slich in Alkohol, ist von unangenehmem Geruch u. reagirt stark alkalisch. Saures selenigsaures Kali, KO, 2SeO2, HO, bildet seidengl�nzende, an der Luft zerflie�liche Krystalle u. krystallisirt am besten, wenn die Fl�ssigkeit mit seleniger S�ure nur schwach sauer gemacht wird. Es wird wie das vorige Salz durch Alkohol aus der w�sserigen L�sung als �lartige Masse gef�llt, welche bald krystallisirt. Vierfach [813] selenigsaures Kali, ist eine amorphe, sehr zerflie�liche Salzmasse. h) Selenigsaures Kupferoxyd, 3 (CuO, SeO2) + HO, ein krystallinisches, bl�uliches Salz. i) Selenigs�ure Magnesia, MgO, SeO2 + 3HO, durch Behandeln von kohlensaurer Magnesia mit seleniger S�ure erhalten, ist unl�slich in Wasser. k) Selenigsaures Manganoxydul, MnO, SeO2 + 2HO. durch Behandeln von kohlensaurem Manganoxydul mit seleniger S�ure als wei�es, in Wasser unl�sliches, in Salzs�ure l�sliches Pulver erhalten; schmilzt leicht u. bei Abschlu� der Luft ohne Zersetzung; an der Luft erhitzt, entweicht selenige S�ure; beim Schmelzen in Glasgef��en zerst�rt es dieselben. Ein saures Salz entsteht beim Aufl�sen des neutralen in seleniger S�ure. l) Selenigsaures Ratron, dem Kalisalz ganz �hnlich, das vierfachsaure Salz ist krystallisirbar; es schmilzt zu einer gelbrothen Fl�ssigkeit, indem es selenige S�ure u. Wasser verliert. m) Selenigsaures Nickeloxydul, NiO, SeO2, HO, ein gr�nlicher Niederschlag, wird beim Trocknen wei�. n) Selenigs�ure Thonerde, f�llt als wei�er Niederschlag beim Vermischen der Aufl�sung eines l�slichen Thonerdesalzes u. eines neutralen selenigsauren Alkalis; ein saures Salz erh�lt man beim Verdampfen der L�sung von Thonerdehydrat in seleniger S�ure als gummi�hnliche Masse. o) Selenigsaures Uranoxyd, ein citronengelbes, in seleniger S�ure l�sliches Pulver. p) Selenigsaures Zinkoxyd, ZnO, SeO2, wei�, wasserhaltig, in Wasser unl�slich, verliert beim Erhitzen Wasser u. selenige S�ure u. geht in basisches Salz �ber; selenige S�ure l�st es als saures Salz auf. Bei der Einwirkung von metallischem Zink auf selenige S�ure wird Selen reducirt u. die L�sung gibt beim Verdampfen gro�e gelbe Krystalle von vierfach selenigsaurem Zinkoxyd, ZnO, 4 SeO2 + 3HO, dieselben sind in Wasser l�slich, die L�sung reagirt sauer u. scheidet beim Erhitzen neutrales Salz ab.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 813-814.
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