[228] Swieten, Gerard van, Arzt, geb. 7. Mai 1700 in Leiden, gest. 18. Juni 1772 in Sch�nbrunn bei Wien, studierte Medizin in L�wen und Leiden, hier als Sch�ler Boerhaves, wurde 1725 promoviert und hielt 172738 an Stelle des erkrankten Lehrers Vorlesungen an der Universit�t, wurde aber als Katholik nicht zum Professor ernannt. 1745 ging er als Leibarzt der Kaiserin Maria Theresia nach Wien. Hier wurde er auch Vorsteher der kaiserlichen Bibliothek, best�ndiger Pr�sident der medizinischen Fakult�t und Direktor des Medizinalwesens der kaiserlichen Staaten. Segensreich wirkte er als Reformator des Studienwesens und der B�cherzensur in �sterreich, indem er beide der Oberaufsicht des Jesuitenordens entzog und unter die einer staatlichen Studienkommission stellte. 1758 wurde er geadelt. Von gro�er Bedeutung sind seine »Commentarii in Boerhavii aphorismos de cognoscendis et curandis morbis« (Leid. 174142, 5 Bde.; neue Ausg., T�bing. 1790, 8 Bde.). Vgl. Beer, Friedrich II. und van S. (Leipz. 1873); Fournier, Gerh. van S. als Zensor (Wien 1877); W. M�ller, Gerh. van S. (das. 1883). Sein Sohn Gottfried, Freiherr van S., geb. 1734 in Leiden, gest. 29. M�rz 1803 als Direktor der kaiserlichen Hofbibliothek in Wien, war ein vertrauter Freund Haydns und Mozarts und bearbeitete f�r erstern die Texte zur »Sch�pfung« und den »Jahreszeiten«. W�hrend der Regierungszeit Kaiser Josephs II. 17811790 war er Pr�ses der Studien- und B�cherzensurhofkommission.