Schritt

[43] Schritt, das Vorw�rtssetzen eines Fu�es beim Gehen (s. d.). Ein freier, ger�umiger Schritt, der bei m�glichst geringem Kr�fteaufwand auf lange Strecken ausgef�hrt werden kann, ist milit�risch von hoher Bedeutung. L�nge und Zeitdauer des Schrittes h�ngen in erster Linie ab von der Gr��e und dem Kr�ftezustand des Gehenden, weiterhin von der Bodenbeschaffenheit und der Neigung des Gel�ndes. Die deutsche Infanterie macht im gew�hnlichen Marsch (auch im Paradeschritt) 114 Schritt von je 0,80 m L�nge in 1 Minute (= 91,20 m); im beschleunigten Marsch (beim Vorgehen zum Sturm) werden 120 Schritt von 0,80 m zur�ckgelegt; im Laufschritt, d. h. dem gleichm��ig ausgef�hrten Lauf einer Abteilung, soll die Schrittl�nge je nach dem Gel�nde 0,75–0,90 m, das Zeitma� 170–180 Schritt in der Minute betragen; beim vollen LaufMarsch, marsch«) l�uft jeder Mann so schnell, als er dies unter Aufrechthalten der Ordnung vermag. In der �sterreichischen Armee werden im gew�hnlichen Marsch in 1 Minute 115 Schritt von 0,75 m ausgef�hrt, in der italienischen 120 Schritt von gleicher L�nge; eine Ausnahme machen die Bersaglieri (s. d.), deren Marsch mehr ein Laufen, denn ein Gehen ist. Die franz�sische Infanterie legt in 1 Minute 120 Schritt zu 0,75 m zur�ck, die russische 118–122 Schritt von 0,71–0,89 m; die schweizerische 116–120 Schritt zu 0,80 m und die englische 128 Schritt zu 0,84 m. Nach deutschen Anschauungen ist beim Zur�cklegen l�ngerer Strecken eine Steigerung der Schrittl�nge sowie insbes. der Marschgeschwindigkeit eher sch�dlich als n�tzlich, da der erzielte kleine Zeitgewinn mehr als aufgewogen wird durch die Erm�dung der Mannschaften, wodurch die an den Marsch sich anschlie�ende Kampfleistung, in besonderm Ma�e die Schie�leistung, nachteilig beeinflu�t wird. – Der einzelne Fu�g�nger (Tourist) braucht bei einer Schrittweite von 0,75–0,80 m zum Zur�cklegen von 1 km je nach der Schnelligkeit des Gehens 11–15 Minuten. Unter 256 Studenten war der kleinste S. 67, der gr��te 97 cm, am h�ufigsten kamen Schrittl�ngen von 78 cm vor, der Mittelwert aus allen Beobachtungen war 80,7 cm. – Bei Pferden lassen sich weder Schrittl�nge, noch Schrittzahl in der Minute fest bestimmen (vgl. Tafel »Pferd IV«, Fig. 1 u. 2, und Tafel »Reitkunst«, Fig. 2 u. 3). – Auf Pl�nen und Karten im Ma�stab 1:100,000 und darunter findet sich h�ufig auch ein Schrittma�stab angebracht; vor seiner Benutzung ist Kenntnis der zugrunde gelegten Schrittl�nge n�tig. Zweckm��iger erscheint in allen F�llen ein nach Meter, bez. Kilometer gefertigter Ma�stab.[43]

Quelle:
Meyers Gro�es Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 43-44.
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