[860] Kurĭe (lat. curia), urspr�nglich Name der 30 Abteilungen, in welche die drei St�mme der altr�mischen Vollb�rger oder Patrizier (die Ramnes, Tities und Luceres) sich gliederten. Sie bildeten die Grundlage der �ltesten und bis auf Servius Tullius einzigen Art der Volksversammlungen, der comitia curiata, in denen nach Kurien abgestimmt wurde, und waren f�r das �ltere politische Leben von gro�er Bedeutung; in der sp�tern Zeit der Republik verbanden sie nur noch gewisse religi�se Gebr�uche, die von dem Vorsteher, curio, geleitet wurden. Eine Unterabteilung bildeten die Geschlechter (gentes, je 10 in jeder K.). Wie die Versammlungsorte dieser Geschlechtsverb�nde, so wurden curiae auch die geweihten Geb�ude benannt, in denen der Senat sich versammelte (so die c. Hostilia, Julia u. a.), und nach diesen wiederum in den �brigen italischen St�dten die dem r�mischen Senat entsprechende oberste Verwaltungsbeh�rde. Der neuere Sprachgebrauch hat das Wort K. in der Bedeutung Amtshaus, dann oberste Beh�rde, Hof eines F�rsten, angenommen. Daher Lehnskurie (curia feudalis), soviel wie Lehnshof. Vorzugsweise wird aber heute unter K. schlechtweg die p�pstliche K., das p�pstliche Kabinett, verstanden. Weiteres dar�ber s. P�pstlicher Stuhl. K. nannte man auch die auf dem fr�hern deutschen Reichstag und in dem engern Rate der deutschen Bundesversammlung zu einer Gesamtstimme (Kuriatstimme, s. d.) vereinigten Stimmberechtigten.
Brockhaus-1911: R�mische Kurie · Kurie
Meyers-1905: R�mische Kurie