[676] Karr, Alphonse, franz. Schriftsteller, geb. 24. Nov. 1808 in Paris, gest. 30. Sept. 1890 in Saint-Raphael bei Nizza, war einige Zeit Studienaufseher am Coll�ge Bourbon und beteiligte sich dann als Mitarbeiter oder Redakteur am »Figaro«, »Corsaire« und andern Zeitungen. Seinem ersten Roman: »Sous les tilleuls« (1832), der eine �beraus g�nstige Aufnahme fand, folgte rasch eine gro�e Reihe andrer nach,[676] die in ziemlich ungebildetem Stil meist Selbsterlebnisse Karrs behandelten, und von denen »Genevi�ve« (1838) als der gelungenste zu bezeichnen ist. Gr��eres Aufsehen machten seine »Gu�pes« (»Wespen«), eine Zusammenstellung von Bonmots, bei�enden Anekdoten und literarischen Splitterrichtereien, die er von 183948 im »Figaro« erscheinen lie�, auch sp�ter noch fortsetzte u. gesammelt (185355, 7 Bde.) herausgab. Sie zogen ihm viele Feindschaften, sogar den Versuch eines Mordes von Frauenhand zu. Au�erdem hat sich K. im Drama (»P�n�lope normande« u. a.) sowie in der Gattung der Proverbes (1853) versucht und in »Les Femmes« (1853) eine Sittenstudie geliefert. Seit 1855 in Nizza wohnhaft, trat er nach langem Schweigen nach dem Kriege von 1870 im »Moniteur universel« mit neuen, aber weit mattern »Gu�pes« hervor. Zuletzt war er Blumenh�ndler in Nizza. In neuern Schriften, wie »Dieu et diable« und »Le cr�do du jardinier« (1875), trat er gegen die katholische Kirche auf. Seine Erinnerungen gab er unter dem Titel »Livre de bord« heraus (187980, 4 Bde.). Seine Tochter Th�r�se K., geb. 1835, ver�ffentlichte: »Les soir�es germaniques offertes � la jeunesse« (1860, Erz�hlungen von M. Hartmann, A. Stifter, B. Auerbach); »Dieu et ses dons« (1864); »Causeries« (1873); »Souvenirs d'hier et d'autrefois« (1874); »Pas encore« (1878); »La symphonie du travail« (1885) u. a.