G�rz

[145] G�rz (ital. Gorizia, slowen. Gorica), Stadt mit eignem Statut und Hauptstadt des Kronlands G. und Gradisca (s. unten), liegt reizend in einer fruchtbaren Ebene am Isonzo, an der S�dbahnlinie Triest-Nabresina-Cormons und der Staatsbahnlinie G.-Haidenschaft.

Wappen von Görz.
Wappen von G�rz.

Auf einem H�gel �ber der Stadt (156 m) erhebt sich das verfallene, teilweise als Kaserne benutzte ehemalige Schlo� der Grafen von G. mit W�llen und Bastionen aus dem 16. Jahrh. Bemerkenswerte Geb�ude sind: die Domkirche aus dem 17. Jahrh. mit reichem Sanktuarium, die ehemalige Jesuitenkirche, das Landhaus, das Munizipalgeb�ude, der Bischofshof, das Theater und mehrere Privatpal�ste. G. hat (1900) mit der Garnison (1761 Mann) 25,432 Einw. (16,112 Italiener, 4754 Slowenen und 2760 Deutsche), die bedeutenden Obst- und Weinbau und lebhaften Handel (namentlich Ausfuhr von fr�hem Obst, Weintrauben und Gem�sen) betreiben. Die Industrie ist durch eine Baumwollspinnerei und -Weberei, Seidenfilande und Seidenabfallspinnerei, F�rberei, Dampfm�hle und Brotfabrik, Bierbrauerei sowie durch Fabriken f�r Teigwaren, Papier, Leder, Seife und Kerzen, Z�ndh�lzer, Weinstein und kandierte Fr�chte vertreten. Die Stadt ist Sitz eines F�rsterzbischofs, des Landtags und Landesausschusses f�r G. und Gradisca, einer Bezirkshauptmannschaft, eines Kreisgerichts, einer Forst- und Dom�nendirektion, einer Handels- und Gewerbekammer, hat ein Obergymnasium, eine Oberrealschule, ein theologisches Zentralseminar, eine Lehrerinnenbildungsanstalt, eine Landesackerbauschule, eine landwirtschaftlich-chemische Versuchsstation, eine Studienbibliothek, ein Landesmuseum, eine Taubstummenanstalt, eine Sparkasse, eine Gasanstalt etc. Wegen seines milden Klimas und seiner gesch�tzten Lage ist G. als Winterkurort viel besucht (mittlere Jahrestemperatur 12,95�, mittlere Wintertemperatur 3,47�). Auf der H�he nord�stlich der Stadt liegt das Franziskanerkloster Castagnavizza mit den Gr�bern des K�nigs Karl X. von Frankreich (gest. 1836), seines Sohnes, des Herzogs von Angoul�me (gest. 1844), und dessen Gemahlin (gest. 1851), sowie des Grafen Heinrich von Chambord (gest. 1883) und dessen Gemahlin Maria Theresia (gest. 1886). Vgl. Czoernig, Die Stadt G. als klimatischer Kurort (Wien 1874); Schatzmayer, Der klimatische Kurort G. (das. 1886); Noe, G. und seine Umgebung (G�rz 1891).

Quelle:
Meyers Gro�es Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 145.
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