[42] W�hrend da� Hartknopf durch seinen Fichtenwald auf Nesselrode zuwanderte, war der K�ster Ehrenprei� schon wieder �ber das Torfmoor nach Ribbeckenau zur�ckgekehrt, um dort den Nachmittagsgottesdienst zu halten. –
Als nun die Kinder des Dorfs um dem Altar versammlet standen, faltete er seine H�nde und betete:
�Erhalt uns o Herr die reine Lehre. Alle Irrgl�ubigen aber, welche dein Wort verdrehen, mache zu Schanden um deiner Liebe Willen!�
Nun war die erste Frage:
Ehrenprei�. Als Lucifer oder der Teufel, von Gott abfiel; wer stie� ihn da vom Himmel hinunter?
Die Rinder. Gott!
Ehrenprei�. Wie kam er also vom Himmel herunter?
[43] Ein Bauerknabe. Pl�tzlich!
Ehrenprei�. Aber wie oft soll ich euch noch sagen: ihr m��t auf das Vorhergehende merken! Ihr begreifts nicht! – wann ich euch frage: wie kam er vom Himmel herunter? so hei�t ja die Antwort nach dem Vorhergehenden: Gott stie� ihn herunter? – merkt doch auf die Worte! es hei�t ja: Gott stie� ihn herunter!
Wie kam er also vom Himmel?
Die Kinder. Gott stie� ihn herunter. –
Ehrenprei�. Was ist durch den Teufel in die Welt gekommen?
Die Kinder. Die S�nde.
Ehrenprei�. Durch wen sind wir von S�nden erl��t?
Die Kinder. Durch Christum!
Ehrenprei�. Wen sandte Christus seinen J�ngern, da er gen Himmel fuhr?
Die Kinder. Den Tr�ster!
Ehrenprei�. Als aber der heilige Geist bey der Taufe Christi in Gestalt einer Taube vom Himmel herab kam, wer sandte, ihn da vom Himmel?
Die Kinder. Gott?
[44] Ehrenprei�. Wie kam also der heilige Geist vom Himmel herunter? (Hier horchte Ehrenprei� sorgf�ltig auf die Antwort.)
Einige Kinder. Gott stie� ihn herunter. –
Ehrenprei�. Nein Kinder (fiel er als w�r' es abgeredet ein) Menschen stie�en ihn herunter, die den dreieinigen Gott nicht erkennen, und des Herrn Wort verdrehen, welche S�nde nicht vergeben werden soll, weder in dieser noch in jener Welt! –
Gehet hin in Frieden!
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