Denken

[139] Denken (lat. cogitare, gr. noein, phronein) hei�t im weiteren Sinne im Gegensatz zu der Assoziation (s. d.), den passiven Erlebnissen des Bewu�tseins, die Aktivit�t oder Selbstbet�tigung des menschlichen Bewu�tseins, im engeren Sinne das nicht unmittelbar von au�en angeregte Vorstellen, w�hrend das Erkennen in der bewu�ten Erfassung der wirklich vorhandenen Gegenst�nde besteht. Beide T�tigkeiten, Denken und Erkennen, bedingen freilich einander. Denn das Erkennen ist nicht ohne Denken m�glich, und das Denken nimmt stets[139] seinen Ausgang von dem Wirklichen. Im engsten Sinne bedeutet Denken die logische Trennung und Verbindung der Vorstellungen nach den Denkgesetzen (s. d.). Die durch Empfindung und Wahrnehmung gewonnenen Vorstellungen werden in reproduktiven Verbindungen festgehalten, erneuert und fortgebildet, das Denken aber bearbeitet sie nach der durch ihre Qualit�t bedingten Notwendigkeit. Seine Hauptoperationen sind dabei: Apperzeption, Aufmerksamkeit, Abstraktion, Begreifen, Urteilen und Schlie�en. Seine Vorz�ge sind Widerspruchslosigkeit und Einheit, Klarheit und Deutlichkeit, Zusammenhang und Konsequenz. Dadurch erreicht es, sofern es sich auf sich selbst beschr�nkt, logische Richtigkeit, sofern es mit Au�endingen zu tun hat, Wahrheit.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Micha�lis, Carl: W�rterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 139-140.
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