Mast

[76] Mast wird jeder in See- und Flu�schiffen aufrecht befestigte und zum Tragen der Segel bestimmte oder dazu vorgerichtete Baumstamm von angemessener St�rke und L�nge genannt, an dem man auch die Leine auf Flu�schiffen festmacht, mittels der diese oft durch Pferde gezogen werden. Die h�chsten Nadelholzst�mme werden vorzugsweise zu Masten verwendet, deren die See- und die gr��ten Flu�schiffe zwei oder drei, manche K�stenfahrer und die gew�hnlichen Fahrzeuge auf Fl�ssen, z.B. die Oder- und Elbk�hne, nur einen f�hren. Diese Masten und �berhaupt die der kleinern Schiffe, welche nicht �ber 50 F. hoch zu sein brauchen, sind aus dem Ganzen, auf gro�en Schiffen aber, wo sie manchmal �ber 100 F. lang sein m�ssen, werden sie aus mehren St�cken zusammengesetzt. Der h�chste Mast, bei dreimastigen Schiffen allemal der mittlere, hei�t der gro�e Mast, geht durch alle Schiffsr�ume bis auf den Boden hinunter und ist hier �ber 3 F. stark; der untere Theil desselben besteht, wie bei allen Hauptmasten gro�er Schiffe, aus mehren sorgf�ltig verzahnten, �u�erlich abgerundeten und von eisernen Reisen zusammengehaltenen H�lzern und tr�gt an seiner Spitze das Eselshaupt, einen gro�en Block von hartem Holze mit einem runden Loche, in dem die erste Verl�ngerung, die sogenannte gro�e St�nge, auf dieser ebenso die zweite Verl�ngerung oder gro�e Brahmst�nge befestigt wird. Vor dem gro�en Mast steht der 1/9 niedrigere Fockmast, dessen Verl�ngerungen die Vorst�nge und Vorbrahmst�nge hei�en, und im hintern Theile des Schiffs der Besanmast, welcher 1/4 niedriger ist als der gro�e Mast und die Kreuzst�nge und Kreuzbrahmst�nge tr�gt. Mit dem Fu�e stehen die Masten zwischen im Viereck liegenden Balken und sind da, wo sie durch das erste Verdeck gehen, mit den halbrunden Mastkeilen fest gekeilt, in den h�hern Verdecken aber nicht weiter befestigt, soda� ihnen ein geringer Spielraum bleibt; au�erdem werden sie noch durch die sonannten W�nde, starke Taue, unterst�tzt, welche zwischen den Spitzen der Masten und den Seiten des Schiffs ausgespannt sind und gro�e Wand am gro�en Mast und ebenso Fockwand und Besanwand hei�en. Auf den untern Masten der Seeschiffe befinden sich auch die Mastk�rbe, die eigentlich Marsen hei�en und eine Art Kasten fast von der halben Breite des Schiffs bilden, an deren Seiten die Taue der St�ngen oder St�ngenw�nde befestigt sind. Au�erdem dienen die Marsen zum Standpunkt der mit Aufziehen und Einreffen der in ihrer N�he angebrachten Segel besch�ftigten Mannschaft, als ein erh�hter Standpunkt zur Beobachtung des Meers und werden in Seegefechten mit Sch�tzen und beim Entern mit Leuten besetzt, welche Handgranaten auf die feindlichen Schiffe schleudern. Die meisten Seeschiffe f�hren au�er den genannten Masten noch einen �ber das Vordertheil schr�g hinausragenden Baum, den Bugspriet, mit einer Verl�ngerung, welche Kl�verbaum hei�t und die beide ebenfalls zur Befestigung von Segeln dienen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 76.
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